Wir sind ein feiges Geschlecht geworden,
Wir reden Feuer und bleiben kalt,
Wenn rings, aufs Heiligste hetzend die Horden,
Die Geißel des höllischen Hasses knallt!
Wir möchten mit hohen Worten prunken,
Doch unsre Taten sind hohl und leer,
Wir möchten fliegen - vom Weltsinn trunken,
Bald sinken wir wieder zum Staube schwer!
Wir sprechen mit Petrus: "Wenn alle fliehen
Wir folgen Dir, Herr, auf blutiger Bahn!"
Doch eh' wir mit Christus zum Kreuze ziehen,
Kräht über uns der Verleugnung Hahn.
O Herr, wie werden wir doch bestehen,
Wenn Deine Tenne mit großer Macht
Du reinigst, und durch der Stürme Wehen
Der Donner der letzten Stunde kracht?
O Meister, wirf Deines Kreuzes Flamme
In unsere Seelen und mach uns stark,
Daß unsre Feigheit uns nicht verdamme -
Herr, hab Erbarmen und gib uns Mark!
Daß wir nicht prunken mit hohlen Worten,
Laß arm und niedrig, der Welt entrafft,
Uns gehn zu Dir durch des Kreuzes Pforten -
Dann werden wir siegen - in Deiner Kraft!
Aus: Franz Eichert "Der Kreuzlieder 2. Teil"
Montag, Februar 13, 2006
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