Ettal im bayerischen Hochgebirge,
Wallfahrtskirche und Benediktinerkloster, verdankt seine Entstehung Kaiser Ludwig dem Bayern. Dieser brachte aus Italien ein kleines Bild der allerseligsten Jungfrau Maria mit dem Jesuskinde, das, aus kostbarem weißem Marmor gefertigt, von seltener Anmut und Feinheit ist. Als der Kaiser einst zu Rom in größter Bedrängnis betete, hatte ihm, wie die Legende berichtet, eine himmlische Erscheinung das Bild übergeben und ihm verheißen, er werde glücklich der Gefahr entgehen, wenn er demselben eine Stätte der Verehrung zu bereiten verspreche. Heimgekehrt legte er voll Dankbarkeit das Bild auf dem Arme haltend, im Namen und zu Ehren der lb. Gottesmutter, der er deshalb den Namen "Frau Stifterin" gab, am 28. April 1330 den Grundstein zu Kirche und Kloster Ettal. In das neu gegründete Gotteshaus zogen die Söhne des hl. Benedikt ein.
Das Bild der Frau Stifterin wurde bald ein Anziehungspunkt für Wallfahrer aus nah und fern, deren Vertrauen durch Wunder und Gnadenerweise überreiche Belohnung fand. Zur Zeit der höchsten Blüte kamen jährlich bei 70000 Pilger nach Ettal. Durch ungünstige Zeitläufe und häufige Kriegsgefahr, welche die Mönche veranlaßte, mit dem Gnadenbilde sich zeitweise anderswo in Sicherheit zu bringen, ging die Wallfahrt beträchtlich zurück, ohne daß sie jedoch ganz aufhörte; sie dauerte selbst dann noch fort, als das Kloster im Jahre 1803 der allgemeinen Aufhebung zum Opfer gefallen war.
Im Jahre 1900 ließ die Benediktinerabtei Scheyern das Kloster Ettal neu erstehen. Seitdem nahm die Zahl der Pilger wieder von Jahr zu Jahr bedeutend zu und es sind auch bereits wieder auffallende Gebetserhörung zu verzeichnen.
Im Jahre 1905 wurde eine Lehr- und Erziehungsanstalt (Vollgymnasium) eröffnet, in der ungefähr 200 Knaben und Jünglinge unter dem mütterlichen Schutze Mariae zu einem christkatholischen Leben in verschiedenen Berufen herangebildet werden. -
1907 wurde das Kloster wieder Abtei. Pfingsten 1920 erhob Papst Benedikt XV. die Wallfahrtskirche in den Adelstand einer römischen Basilika.
Die Kirche ist mit großen Gnaden und Ablässen ausgestattet, die zumeist an Lieb-Frauentagen und Benediktinerordensfesten gewonnen werden können.
Altes Gebet
zu unserer lb. Frau von Ettal.
O gütigste Jungfrau Maria, schönste Lilie unseres Tales, die Du aus Deinem anmutsvollen Antlitz in Deinem wunderschönen Bilde Deine engelreine Unschuld, Demut und Liebe zu erkennen gibst, wodurch Du alle Herzen an Dich ziehest und zu Deiner Nachfolge erweckest, die Dich sehen und verehren: ich bitte Dich, holde Mutter, daß Du mich wie alle, die sich unter Deinen Schutz begeben, in Deinen Schoß aufnehmen, beim Scheiden aus diesem Tränentale mir beistehen und in die ewigen Wohnungen des Himmels mich einführen wollest, damit ich dort Jesum, Deinen göttlichen Sohn, ewig sehen, lieben und loben könne. Amen.
Mit Erzb. Druckerlaubnis
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