Montag, August 11, 2008

Schmerzhafte Mutter vom Weggental, bitte für uns!

Weggental, GnadenbildSchmerzhafte Mutter im Weggental,
Denk' meiner Sorgen, denk' meiner Qual!

Hilf Deinem Kinde in jeder Not,
Hilf mir im Leben, hilf mir im Tod!

Schmerzhafte Mutter, verlass mich nicht,
geh' mit zum Leiden, mit zum Gericht!

Heiligste Jungfrau Maria, Königin der Martyrer! Könnte ich doch im Himmel sein und die Ehren schauen, die dir von der heiligsten Dreifaltigkeit und vom ganzen himmlischen Hof erwiesen werden! Doch ich bin noch ein Pilger hier in diesem Tränental. So nimm wenigstens von mir sündigem Menschen, deinem unwürdigen Diener, die aufrichtigste Huldigung, die Erklärung vollkommenster Ergebenheit entgegen, wie ein Menschenkind sie dir nur darbieten kann.
Dein Herz wurde so oft vom Schwert des Schmerzes durchbohrt. In dieses verehrungswürdige Herz lege ich heute für alle Zeit meine arme Seele. Lass mich teilnehmen an deinen Schmerzen und gestatte nicht, das ich mich je einmal trenne vom Kreuz, an dem dein einziger Sohn für mich seine hochgebenedeite Seele aushauchte. Mit dir, Maria, will ich alle Leiden tragen, allen Widerspruch, alle Krankheiten, mit denen dein göttlicher Sohn in diesem Leben mich heimsucht. Dir opfere ich alles auf in Erinnerung an die Schmerzen die du während deines Erdenlebens erduldet hast. Jeder Gedanke meines Geistes, jeder Schlag meines Herzens soll von heute an ein Akt des Mitleids mit dienen Schmerzen sein, ein Akt der Freude über die Herrlichkeit, die du nun im Himmel genießen darfst.
Ja, liebe Mutter, so wie ich jetzt Mitleid trage mit dir und mich freue mit dir, da du so hoch verherrlicht wurdest, so hab auch du Mitleid mit mir und versöhne mich mit deinem Sohne Jesus. Dann kann ich wieder in Wahrheit dein treues Kind sein. Komm zu mir in meiner letzten Stunde und steh mir bei im Todeskampf, so wie du deinem göttlichen Sohn in seiner Todesnot zur Seite standest. So kann ich dann von diesem Land der Verbannung hinübergehen in den Himmel und teilnehmen an deiner Herrlichkeit. Amen.

300 Tage Ablass, Poenit. 19. Mai 1934

Donnerstag, Juni 26, 2008

Jungfrau Barbara Weigand, Schippach

Barbara Weigand, SchippachSie war geboren in Schippach am 10. Dezember 1845. Früh schon verband sie mit ihrem heiteren Wesen eine ernste Lebensrichtung und erwählte den jungfräulichen Stand. Im Jahre 1873 trat sie in den 3. Orden des hl. Franziskus bei den Kapuzinern in Aschaffenburg ein. Ihr ganzes Leben war Gottes- und Nächstenliebe, Gebet, Arbeit und Leiden. Ihre größte Freude war Jesus im allerheiligsten Altarssakrament. Wie oft besuchte sie Ihn. Einige Jahre ging sie nachts um 1 Uhr wöchentlich mehreremal fast fünf Stunden weit von Schippach nach Aschaffenburg, um in der Kapuzinerkirche die hl. Kommunion zu empfangen und wieder fünf Stunden zurück. Im Jahre 1885 zog sie nach Mainz, um täglich kommunizieren zu können. nach mehrfachem längerem Aufenthalt in Schippach kehrte sie 1924 hierhin endgültig zurück.
Ein großer Wusch beseelte sie, dass der Eucharistische Christus immer mehr von den Menschen angebetet und empfangen werden möge. Mit inniger Andacht verehrte sie das hhl. Herz Jesu, den leidenden Heiland und ihre himmlische Mutter Maria. Der hl. Kreuzweg und das Rosenkranzgebet gehörten zu ihren täglichen Gebetsübungen. Von dem kreuztragenden Heiland lernte sie, das ihr auferlegte Kreuz standhaft zu tragen.
Die leiblichen und geistlichen Anliegen ihrer Mitmenschen trug sie in kindlichem Vertrauen dem himmlischen Vater vor.
Jeder ihrer Landleute weiß, mit welchem Eifer und welcher Energie sie ihre Arbeiten verrichtet hat - bis zum höchsten Alter.
Alles aber opferte sie auf zur Ehre Gottes, im Geiste der Sühneleistung und Fürbitte. Sie ist am 20. März 1943 im Alter von 97 Jahren in Schippach wohlvorbereitet durch die tägliche hl. Kommunion und die hl. Sterbesakramente in die Ewigkeit hinübergegangen.

Siehe auch:

Dienstag, Juni 03, 2008

Die selige Anna Schäffer von Mindelstetten

Selige Anna Schäffer, MindelstettenZum Bild: Porträt der seligen Anna Schäffer - Ölgemälde von W. Tonner, Regensburg - Foto: Rappl/Kelheim - Nachdruck verboten

Im Herzen Bayerns, zwischen Regensburg und Ingolstadt, liegt das Pfarrdorf Mindelstetten. Hier wurde Anna Schäffer am 18. Februar 1882 als Tochter eines Schreiners geboren und getauft. Die kinderreiche Familie lebte in bescheidenen Verhältnissen. Den guten christlichen Geist prägte die Mutter. Das Kind entwickelte sich zu einem gesunden, kräftigen Mädchen. In der Schule war sie eine der Besten, dabei still, bescheiden und fromm. Als Anna 1894 zur ersten hl. Kommunion gehen durfte, bot sie ihr Lebendem Heiland als Opfer an. Mit 13 Jahren kam sie in den Dienst nach Regensburg. Hier hoffte sie die Aussteuer für die Aufnahme in einen Orden verdienen zu können. wollte sie doch Missionsschwester werden.
Nach dem Tode ihres Vaters 1896 diente sie in Landshut. Dort erfuhr sie im Juni 1898 den entscheidenden Anruf Jesu: Sie werde bald schon viel und lange leiden. Obwohl in ihrer kindlichen Seele eine große Bereitschaft zur Ganzhingabe vorhanden war - Anna hatte sich im selben Jahr Maria geweiht, reagierte sie zunächst wie jeder gesunde Mensch: mit Erschrecken und Flucht. Sie fand im Forsthaus zu Stammham eine neue Stelle. Am 4. Februar 1901 begann hier in der Waschküche ihre Leidenszeit. Da sich das Ofenrohr über dem Waschkessel von der Wand gelöst hatte, versuchte sie, den Schaden zu beheben. Dabei glitt sie aus und rutschte mit beiden Beinen bis über die Knie in den Kessel mit kochender Lauge. Weder im Krankenhaus Kösching, wohin man sie gebracht hatte, noch in der Klinik in Erlangen gelang es, die Wunden zu heilen. Als man sie als Frühinvalide im Mai 1902 entließ, verschlimmerte sich ihr Zustand immer mehr, so dass sie bald das Krankenlager nicht mehr verlassen konnte. Zu dem schweren Siechtum gesellte sich auch bittere Armut. Zusammen mit ihrer Mutter musste sie mit Rücksicht auf die Familie des Bruders das kleine Elternhaus verlassen, eine Stube mieten und mit monatlich 9 RM Invalidenrente das Auskommen finden. Nach zunächst vergeblichem Aufbäumen lernte Anna in der harten Schule des Leidens den Willen Gottes erkennen und immer freudiger bejahte sie ihn. In Siechtum und Armut sah das Mädchen einen liebevollen Ruf des Gekreuzigten, ihre Lebensaufgabe und Erfüllung. Sie fasste den Entschluss, ihr Leben und Leiden Gott als Sühneopfer darzubringen und entwickelte einen erstaunlichen Gebets-, Buß- und Sühneeifer. Der Ortspfarrer Karl Rieger war ihr ein guter Seelenführer und brachte ihr täglich die hl. Kommunion. Selbstverständlich leistete er ihr, wie auch andere im Dorf, materielle Hilfe.
Im Herbst 1910 ereigneten sich außerordentliche Dinge. In Visionen - Anna bezeichnete sie als Träume - sah sie zuerst den hl. Franziskus, dann den Heiland, der ihr Sühneopfer anzunehmen bereit war. Seither trug sie, nur wenigen Menschen bekannt, die Wundmale Christi. Fortan erstarkte Anna im Dienst des Apostolatsgedankens: Sie versprach ihr Fürbittgebet, tröstete in Wort und Schrift alle diejenige, die sich an sie wandten. Nicht nur aus ihrer Heimat, sondern auch aus Österreich, der Schweiz und sogar aus Amerika kamen Bittbriefe.
Ab dem Markustag 1923, an dem Anna in einer Ekstase das Karfreitags-Geschehen miterleben durfte, verschlechterte sich zusehends ihr Zustand: völlige Lähmung der Beine (spastische Lähmung), furchtbare Krämpfe als Folge eines Rückenmarkleidens und Mastdarmkrebs. Fünf Wochen vor ihrem Heimgang zog sich die Dulderin durch einen Sturz aus dem Bett noch eine Gehirnverletzung zu, die das Sprechvermögen und das Augenlicht beeinträchtigte. Ihre Leiden waren in den letzten Lebensjahren so qualvoll, dass sich alle wunderten, dass ein Mensch so furchtbare, fast unglaubliche körperliche Qualen ertragen könne.
Am Morgen des 5. Oktober 1925 empfing die Sterbende zum letzten Mal die heilige Kommunion, die Kraftquelle ihrer 25-jährigen Leidenszeit. Kurz vor ihrem Hinscheiden machte sie noch einmal ein Kreuzzeichen und betete: "Jesus, dir leb' ich!" - Ihre Beerdigung am 8. Oktober 1925, an der viele Menschen teilnahmen, gestaltete sich zu einem viel beachteten Ereignis. Pfarrer Rieger beschränkte sich bei der Leichenrede auf die vielen Gnadenerweise dieses Dulderlebens und deutete an, dass die Gnade Gottes an der Heimgegangenen groß war.
Seit dem Tode Annas ist ihr Grab das Ziel vieler Menschen, die sie um Fürbitte in ihren Nöten anrufen, ihr für erwiesene Hilfe danken und vor allem um ihre Seligsprechung beten. Bisher wurden über 17000 Gebetserhörungen verzeichnet. Auf vielfachen Wunsch des gläubigen Volkes gab Bischof Dr. Rudolf Graber von Regensburg die Genehmigung, am 26. Juli 1972 die Gebeine der Dienerin Gottes vom Friedhof in die Pfarrkirche Mindelstetten zu übertagen und den Seligsprechungsprozess zu eröffnen. Seither kommen am Anna-Tag (26. Juli), der immer als großer Gebets- und Sühnetag gehalten wird, tausende Menschen nach Mindelstetten. Nachdem die zuständigen Kommissionen der Kongregation für Heiligsprechungen eindeutig das heroische Maß der Tugenden festgestellt hatten, verlieh Papst Johannes Paul II. am 11. Juli 1995 Anna Schäffer den heroischen Tugendgrad. Das für die Seligsprechung notwendige Wunder wurde am 3. Juli 1998 in Rom anerkannt. Am 7. März 1999 wurde Anna Schäffer von Papst Johannes Paul II. in die Schar der Seligen aufgenommen.
Die "Schreiner Nandl von Mindelstetten", wie Anna Schäffer vom Volk liebevoll genannt wir, wurde von Gott herausgehoben als ein leuchtendes Zeichen seiner Liebe. Sie gehört zu jenen, die gegenüber allem Mittelmäßigen Ernst gemacht haben mit der Verwirklichung der Nachfolge Christi. Sie gab ein Beispiel, das Augenmerk weniger auf das irdische Wohl als vielmehr auf das ewige Heil (vgl. Hebr. 13, 14 u. 11, 10) zu richten, das Apostolat der Tat harmonisch mit dem des Betens, Opferns und Leidens zu verbinden und in stiller Verborgenheit Sühne zu leisten aus Liebe zu Gott und in verantwortlicher Liebe für das Seelenheil des Nächsten. Darin besteht ihre Größe und Bedeutung.
Anna erfasste, was der hl. Johannes schreibt: Christus "ist die Sühne für unsere Sünden" (1 Joh 2,2) und sie machte sich das Wort des hl. Paulus zu eigen: "Ich freue mich der Leiden für euch und will an meinem Fleisch ergänzen, was an den Drangsalen Christi noch aussteht, zugunsten seines Leibes, der die Kirche ist" (Kol 1,24). Die Dienerin Gottes hat Sühne als christliche Pflicht empfunden und als Vermächtnis folgendes Gebet, das an die Botschaft von Fatima erinnert, hinterlassen:
"Heiligstes Herz Jesu, schenk mir recht viele Seelen, besonders jene, die sich vor Verzweiflung kaum mehr helfen können; jene, die dem Abgrund nahe sind und der Gnade am meisten bedürfen. Heiligstes Herz Jesus, vermehr meine Leiden und schenk mir dafür Seelen, die ich für dich retten kann! Heilige Schmerzensmutter, verleihe mir stets einen brennenden Durst, am Heil der unsterblichen Seelen zu arbeiten, für sie zu beten und zu leiden!"

Gebet aus Anlass einer Novene

Herr, gestärkt durch deine unendliche Gnade, hat sich die selige Anna Schäffer in heroischer Hingabe an den Willen Gottes im stillen Opfer für andere verzehrt. Schenke uns durch ihr Vorbild und ihre Fürsprache die Erkenntnis, dass in Gebet, Opfer und Sühne das große Mittel zum ewigen und zeitlichen Heil zu suchen ist. Gib uns die Kraft, nach ihrem Vorbild zu handeln. Schenke auf ihre Fürsprache den Sündern die Bekehrung, der Kirche Einheit, den Familien und Völkern Frieden, den Priestern Starkmut und Treue, der Jugend Gottesfurcht und Reinheit. Rufe die Ungläubigen und Irregleiteten in dein Reich! Sei den Seelen der Verstorbenen gnädig und barmherzig. Erhöre unser Gebet und schenke uns persönlich auf die Fürsprache der seligen Anna Schäffer die Gnade..., um die wir dich innig bitten. Durch Christus, unseren Herrn. Amen.

Gebet um Heiligsprechung der seligen Anna Schäffer

Dreieiniger Gott, du Krone aller Heiligkeit! Wir bitten dich, lass deine treue Dienerin, die selige Anna Schäffer von Mindelstetten, bald als Heilige in der ganzen Kirche verehrt werden. Im Blick auf die Liebe deines göttlichen Herzens hat sie dir ihr Leben und Leiden, das aus der Kraft der heiligen Kommunion genährt war, als Sühneopfer dargebracht.
Auf ihre Fürsprache schenke den Kranken und Notleidenden neue Zuversicht. Gib, dass sie allen Gläubigen ein Vorbild opferbereiten Lebens sei, damit du, allmächtiger Gott, durch sie umso mehr verherrlicht wirst, der du lebst und herrschst in Ewigkeit. Amen.

(Mit kirchlicher Druckerlaubnis) (Dr. W. Gegenfurtner, Generalvikar,Regensburg, 26.1.1999)

Zur Förderung des Heiligsprechungsprozesses Anna Schäffers berichte man Gebetserhörungen und Gnadenerweise, die der Fürsprache der Seligen zugesprochen werden, ausführlich und wahrheitsgetreu an: H. H. Domvikar Georg Schwager, Leiter der Abteilung für Selig- und Heiligsprechungsprozesse beim Bischöflichen Konsistorium für das Bistum Regensburg, Schwarze-Bären-Str. 2, D-93047 Regensburg. Oder an: Pfarramt Mindelstetten, Kirchplatz 2, D-93349 Mindelstetten.

Mittwoch, Mai 21, 2008

Maria - Schutzfrau und Königin Bayerns - Patrona Bavariae

Patrona BavariaeIm Jahre 1615/16 ließ der Herzog und spätere Kurfürst Maximilian I. an der Außenfassade seiner Residenz in München als "Herzstück" die prächtige, überlebensgroße Marienstatue - in der Rechten das Jesuskind, in der Linken das Zepter, den Mond zu ihren Füßen - anbringen. Er weihte sich, sein Volk und Land für immer und ewig der himmlischen Mutter.
Während der schweren Zeit des dreißigjährigen Krieges (1618-1648) ließ Maximilian in München die Mariensäule zum Dank für die Rettung und Bewahrung der Städte München und Landshut vor der Zerstörung durch die protestantischen Schweden errichten und wiederholte die Weihe an Maria.
Dreihundert Jahre später, während des ersten Weltkrieges, fand diese Weihe ihre Vollendung. Am 26. April 1916 erhob auf Bitten des letzten Bayernkönigs der Papst ausdrücklich Maria zur HAUPTPATRONIN des ganzen Königreiches BAYERN. König Ludwig III. vertraute seine Krone der Himmelskönigin an, damit SIE die Herrschaft über das Bayernvolk antrete und über alle Generationen fortführe!
Wer zu Maria steht, steht zu ihrem göttlichen Sohn! Wer Maria zur Mutter hat, hat Gott zum Vater! Auch der hl. Damascenus mahnt uns: "Ein Volk oder Reich, das der Mutter Gottes nicht dient, wird untergehen, weil es, beraubt der Hilfe einer solchen Mutter, auch keine Hilfe bei ihrem Sohne findet."
Der Gotteshasser Lenin soll gesagt haben, an der Mariensäule in München werde sich das Schicksal Europas entscheiden! Wer München hat, der hat Europa!
Dienen wir also uneingeschränkt unserer Himmelskönigin und bitten wir in allen Anliegen unsere Patronin, unsere Königin, privat und öffentlich! Verehren wir innig die Muttergottes, die Patrona Bavariae, in unseren Familien!

Zum Bild: Aquarell von Coletti, 1916, urheberrechtlich geschützt!
Verlag A. Schmid; Credo Pro Fide Catholica; Pf. 22; D-87467 Durach. Tel./Fax: 0831/21895

Mittwoch, April 02, 2008

Das Herz-Jesu-Schild

Was ist das Herz-Jesu-Schild? Es ist ein zierlich gearbeitetes Medaillon von cirka 13 cm Durchmesser, auf welchem in emailleartigem Farbenschmuck das Brustbild des heiligsten Herzens Jesu nach einem Gemälde der bekannten Malerin Freiin A. M. von Oer dargestellt ist. Rechts und links davon der Anfangs- und Schluss-Buchstabe des griechischen Alphabetes: Alpha und Omega, welches bedeutet: "Anfang und Ende". Im innern Rande des Medaillons stehen die Worte: "Ich werde die Häuser segnen, wo das Bildnis meines Herzens aufgestellt und verehrt wird." Der äußere Rand weitet sich in vier Kreuzarme aus, von denen der obere das Namenszeichen des Erlösers: "I.H.S." und die drei andern die Worte: "Ehre", "Liebe", "Sühne" in goldenen Lettern auf rotem Grunde tragen. Das Medaillon ist aus steifer Pappe ausgestanzt, lackiert und mit einer Metall-Öse zum Befestigen an die Wand versehen, die Zeichnung in erhabener Präung.
Wozu soll das Herz-Jesu-Schild dienen? Es soll oberhalb der Haus- oder Zimmertüre, beziehungsweise auf derselben angebracht werden, um alle Eintretenden zu mahnen, dass die Bewohner dieser Räume sich dem göttlichen Herzen Jesu geweiht haben und es als ihren sichersten Schutz und Schirm verehren und anerkennen. (Sehr sinnreich und schön wirkt das Schildchen auch in den Zimmern oberhalb des Weihwasserkessels.)
Dieses Bildchen soll an der Schwelle der Wohnung ein mächtiger Wachtposten sein, der allen Feinden des Heiles den Eingang wehrt, gemäß der Versicherung des göttlichen Heilandes an die selige Margaretha: "Ich werde die Häuser segnen, in denen das Bild meines heiligsten Herzens aufgestellt und verehrt wird." Jeder fromme Verehrer des göttlichens Herzens soll und will damit feierlich bekunden, dass er sich und sein ganzes Haus miteingeschlossen wissen will in jene großartige Huldigung an den göttlichen Heiland, welche unser hl. Vater Leo XIII. dadurch kundgegeben hat, dass er zu Beginn des neuen Jahrhunderts alle Völker der Erde dem heiligsten Herzen Jesu weihte.
Diese neue schöne Art und Weise, das heiligste Herz Jesu zu verehren, ist schnell populär geworden - und mit Recht, denn sie paßt ganz für unsere Zeit. Man darf in unsern Tagen der Lauheit, ja des Abfalles, sich nicht damit begnügen, in einem verborgennen Zimmerwinkel ein Heiligenbild, oder im Schlafgemach über dem Bett ein möglichst unscheinbares Kruzifix als Zeichen des Christentums zu besitzen, sondern muss bereit, sein, den Glauben auch öffentlich zu bekennen. Das Anbringen des Herz-Jesu-Schildes an der Haus- oder Zimmertüre ist gewiss ein Glaubensbekenntnis, das für niemand zweiflehaft ist.
Zudem ist das Herz Jesu-Schild für die Hausbewohner selbst eine beständige Mahnung zum christlichen Leben und ein leichtes Mittel, während des Tages hie und da die Gedanken zu Gott zu erheben. "Herz Jesu, Dir zu lieb!" wenn Gott ein Leid schickt, oder: "Herz Jesu, alles zu Deiner Ehr!" wenn die Arbeit schwer wird, oder: "Jesus sanftmütig und demütig von Herzen, mache mien Herz gleich Dienem Herzen!" wenn der Zorn aufwallt. - Was ist schneller und leichter gesagt oder gedacht als das und doch ist es ein Gruß, der vom göttlichen Herzen mit Segen und reicher Gnade beantwortet wird.
Wäre es nicht eine neue herrliche Ehrung des göttlichen Herzens, ein neues erfreuliches Zeichen der Liebe zu Ihm und ein neuer fortgesetzter Akt der Sühne, wenn dieses Herz-Jesu-Schildchen den Eingang jedes katholischen Hauses, jeder christlichen Wohnugn schmückte, gleichsam als Gelöbnis der Bewohner, dass sie in treuer Verehrung des göttlichen Herzens Christus als ihrem Herrn und König, als ihrem Retter und Beschützer, als ihrem Berater und Tröster angehören wollen?
Am 25. Juni 1900 erteilte der hl. Vater seinen Segen allen denen, welche ein Herz-Jesu-Schild in ihren Wohnungen anbringen und diese Verehrung auch bei andern empfehlen und verbreiten.

(Auszug aus dem "Sendbote des göttlichen Herzens Jesu" Juni und November-Heft 1900 und aus dem Monatsheft zu Ehren U.L. Frau vom hlgst. Herzen Jesu, Mai 1901)
Mit kirchlicher Genehmigung. Druck und Verlag von B. Kühlen, Apostol. Verleger, M.Gladbach (Rheinpreußen)

Montag, März 17, 2008

Pfarrer Franz Landvogt - "Er lebte aus der Liebe"

Diese Überschrift des ersten Nachrufes im Kirchenblatt der Diözese kennzeichnet treffend die Eigenart des "Heiligen Pfarrers von Mainz", wie Pfarrer Landvogt schon vor seinem Tode genannt wurde. Dieser Ruf der Heiligkeit wurde einstimmig von Priestern und Volk ausgesprochen. Als seine sterbliche Hülle in einer Seitenkapelle des Domes aufgebahrt war, kamen die Gläubigen von morgens bis abends, um nicht so sehrf ür ihn, als zu ihm zu beten. Seit dem Tage seines Begräbnisses in der Peterskirche wächst stetig die Zahl der Besucher an seinem Grabe. Eine Reihe Gebetserhörungen wurde schon gemeldet.
Worin lag das Geheimnis dieses Mannes, der so schlicht und unauffällig durch die Straßen ging und dessen äußerer Lebenslauf so einfach war? Als zweites von sieben Kindern in Rockenberg/Oberhessen geboren, machte der begabte Junge 1908 als bester seine Reifeprüfung am Gymnasium in Mainz und wurde 1912 zum Priester geweiht. Nach einigen Kaplansjahren wurde er 1920 Pfarrer am Städt. Krankenhaus in Mainz und 1928 in St. Christoph. Das Geheimnis dieses Lebens liegt in den Worten der Überschrift: "Er lebte aus der Liebe".
Pfarrer Landvogt kannte nur eines, die Sorge für die Seelen. Eines kannte er nicht: sich selbst. Seine Lieblinge waren die Armen, Ausgebombten und die Jugend. Seine ganze Seelsorge war auf das Persönliche eingestellt.
Dabei litt er sein Leben lang an Asthma und verbrachte die Nächte sitzend im Sessel. Zweimal wurde er vollständig ausgebombt. Kirche, Pfarrhaus und die ganze Pfarei waren zerstört. 1945 wurde er Pfarrer von drei fast ganz ausgebombten Pfarreien und arbeitete buchstäblich auf Trümmern. Im Jahre 1951 waren seine Kräfte so verbraucht, dass er nur noch einige kleine Seelsorgsarbeiten übernehmen konnte.
Die Quelle seiner Liebe war das hl. Meßopfer. Dr. G. charakterisiert ihn also: "Er war ein stiller Mann in einer unruhigen und lauten Zeit, ein lauterer Mann in einer verwirrten Zeit, ein einfacher Mann in einer komplizierten Zeit und ein Mann der Abtötung in einer nach Genuss süchtigen Zeit. Was ihm sein Bischof bei der Weihe zugerufen hatte: "Ahme nach, was du tust!", das hat er in beispielhafter Weise erfüllt. - Er war "Sacerdos et victima" - "Priester und Opfer zugleich". Es würde mich nicht wundern, wenn an seinem Grabe einmal Wunder geschehen."
Abschließend die Worte, die Bishcof Dr. Albert Stohr am Christkönigsfest 1953 im Dom über Pfarrer Landvogt sagte:
"Sein Leben war der gelebte Christkönigsgedanke, das Volk spricht von ihm wie von einem Heiligen." All das Gesagte ist zusammengefaßt in seiner Grabinschrift:
"GOTT IST DIE LIEBE" - "HIRTE DER SEELEN" - "VATER DER ARMEN"


GEBET

(zum Privatgebrauch, auch für 9gätige Andachten)

Guter Pfarrer Landvogt, du Hirte der Seelen und Vater der Armen! Für jede geistige und leibliche Not hattest du einen offenen Blick und eine helfende Hand. Darum wende ich mich voll Vertrauen zu dir in meinem Anliegen...
Göttlicher Heiland Jesus Christus, gewähre mir auf die Fürbitte von Pfarrer Landvogt, der Dir ein Leben lang in vorbildlicher Treue gedient hat, die Gnade, um die ich bitte, damit offenbar wird, wie sehr Gott im Himmel den verherrlicht, der Dich auf Erden verherrlicht hat.
Unbeflecktes Herz Mariä, unterstütze meine Bitte bei deinem göttlichen Sohne. Amen.

Mit kirchlicher Druckerlaubnis - Das Bischöfliche Ordinariat - gez. Kastell, Generalvikar Mainz, den 1. Mai 1954
Die auf die Fürbitte des Dieners Gottes erfolgten Gebetserhörungen und Gnadenerweise berichte man an P. Anselm, Pfarrer von St. Peter, Meinz, Karmeliterplatz.