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Montag, August 11, 2008

Schmerzhafte Mutter vom Weggental, bitte für uns!

Weggental, GnadenbildSchmerzhafte Mutter im Weggental,
Denk' meiner Sorgen, denk' meiner Qual!

Hilf Deinem Kinde in jeder Not,
Hilf mir im Leben, hilf mir im Tod!

Schmerzhafte Mutter, verlass mich nicht,
geh' mit zum Leiden, mit zum Gericht!

Heiligste Jungfrau Maria, Königin der Martyrer! Könnte ich doch im Himmel sein und die Ehren schauen, die dir von der heiligsten Dreifaltigkeit und vom ganzen himmlischen Hof erwiesen werden! Doch ich bin noch ein Pilger hier in diesem Tränental. So nimm wenigstens von mir sündigem Menschen, deinem unwürdigen Diener, die aufrichtigste Huldigung, die Erklärung vollkommenster Ergebenheit entgegen, wie ein Menschenkind sie dir nur darbieten kann.
Dein Herz wurde so oft vom Schwert des Schmerzes durchbohrt. In dieses verehrungswürdige Herz lege ich heute für alle Zeit meine arme Seele. Lass mich teilnehmen an deinen Schmerzen und gestatte nicht, das ich mich je einmal trenne vom Kreuz, an dem dein einziger Sohn für mich seine hochgebenedeite Seele aushauchte. Mit dir, Maria, will ich alle Leiden tragen, allen Widerspruch, alle Krankheiten, mit denen dein göttlicher Sohn in diesem Leben mich heimsucht. Dir opfere ich alles auf in Erinnerung an die Schmerzen die du während deines Erdenlebens erduldet hast. Jeder Gedanke meines Geistes, jeder Schlag meines Herzens soll von heute an ein Akt des Mitleids mit dienen Schmerzen sein, ein Akt der Freude über die Herrlichkeit, die du nun im Himmel genießen darfst.
Ja, liebe Mutter, so wie ich jetzt Mitleid trage mit dir und mich freue mit dir, da du so hoch verherrlicht wurdest, so hab auch du Mitleid mit mir und versöhne mich mit deinem Sohne Jesus. Dann kann ich wieder in Wahrheit dein treues Kind sein. Komm zu mir in meiner letzten Stunde und steh mir bei im Todeskampf, so wie du deinem göttlichen Sohn in seiner Todesnot zur Seite standest. So kann ich dann von diesem Land der Verbannung hinübergehen in den Himmel und teilnehmen an deiner Herrlichkeit. Amen.

300 Tage Ablass, Poenit. 19. Mai 1934

Samstag, Juli 07, 2007

Das Bornhofener Wallfahrtslied

  1. Geleite durch die Welle das Schifflein treu und mild zur heiligen Kapelle, zu deinem Gnadenbild, und hilf ihm in den Stürmen, wenn sich die Wogen türmen! Maria, Maria, o Maria, hilf!

  2. Und die verlassen klagen in Sturm und Frost und Wind, die unterdrückt, geschlagen, vewaist und hilflos sind; wenn jeder Trost entschwunden den Kranken, Todeswunden, Maria, Maria, o Maria, hilf!

  3. Erbitt von Gott uns Frieden, erbitt uns Einigkeit; vereine, was geschieden, versöhne, was in Streit, dass wir zu deinen Füßen als Brüder dich begrüßen! Maria, Maria, o Maria, hilf!

  4. Geleit uns durch die Wellen zu deinem Gnadenort, zum ewig sonnenhellen, geweihten Friedensport: dass dort das Schifflein lande am lieben Heimatstrande, Maria, Maria, o Maria, hilf!

Guido Görres (1805-1852)
Gnadenbild zu Bornhofen/Rhein - Farbfoto und Druck: Beuroner Kunstverlag, Beuron

Dienstag, Mai 08, 2007

Die Muttergottes von Telgte

Gnadenbild der Schmerzaften Mutter, Telgte i.W., um 1350. Aufnahme: Anni Borgas, Münster

Eine Bildmeditation

Das bekannte Bild unserer "Schmerzhaften Mutter von Telgte" gehört zu den frühesten Darstellungen dieser Art, die gerade im norddeutschen Raum aufkamen.
Es ist nicht schön und einladend, dieses Bild; und doch, es geht uns nahe und strahlt menschliche Wärme aus.
Durch Jahrhunderte hat es den Menschen angesprochen, durch Jahrhunderte haben Menschen versucht, vor diesem Bild eine Antwort des Glaubens zu geben.
Für glaubende Menschen wurde dieses Bild geschaffen; betende Menschen haben es verstanden und verstehen es.
Wie ein Kind auf den Knien seiner Mutter sitzt, so ist der Leichnam Jesu auf den Schoß seiner Mutter gelegt; er ist dorthin zurückgekehrt, wo sein menschliches Leben angefangen hat.
Der Kreis seines Lebens hat sich geschlossen. - Doch welcher Weg liegt dazwischen!
Was die Mutter in Händen hält, ist nicht mehr das Kind, das sich an ihr birgt und sich an sie schmiegt; ihre Liebe erhält keine Antwort. Eckig-hart, vom Leiden gebrochen, liegt der Leichnam des Sohnes auf ihren Knien.
Die Todesstarre zeichnet seinen Körper.
Abweisend streckt sich seine Hand aus.
Der Kopf ist hart nach hinten geschlagen. Er sieht die Mutter nicht mehr. Die Mutter weiß um die Einsamkeit: Ihr Blick geht über ihn hinweg - nach innen? - in die Weite?
Er hat ausgelitten; seine Gesichtszüge zeigen Ruhe; sie sind fast friedlich.
Dafür spiegelt sich um so tiefer der Schmerz im Angesicht der Mutter. Obwohl sie den Sohn in den Armen hält, ist sie allein in der Trauer. - Trauer, Schmerz - macht einsam.
Der Blick der Mutter ist nach innen gekehrt, suchend, fragend nach der Antwort, die er nicht mehr gibt.
In diesem Blick sammeln sich all die Fragen ihres Lebens. Denn dieses Leid der Mutter beginnt nicht erst hier. Von Anfang an ist ihr Kind der abgelehnte und verfolgte Messias, der in eine verständnislose und feindliche Welt eingekehrt ist: das Zeichen, dem widersprochen wird.
Von Anfang an war das Geheimnis ihres Sohnes die Probe ihres Glaubens: Bei seiner Empfängnis: - "Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort."
Seine Geburt in Armut -
seine Flucht nach Ägypten!
Bei der Suche in Jerusalem: "Warum habt ihr mich gesucht? Wußtet ihr nicht, daß ich in dem sein muß, was meines Vatres ist? Sie aber verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sprach."
Am Beginn seines öffentlichen Lebens auf der Hochzeit zu Kana:
"Frau, was willst du von mir? Meine Stunde ist noch nicht gekommen!" - Und wie die Mutter - nach dem Johannesevangelium - am Anfang des öffentlichen Lebens steht, so steht sie auch am Ende seines Lebens unter dem Kreuz:
"Frau, siehe, da ist dein Sohn!"
Von Anfang an hat die Mutter die Passion des Messias teilen müssen - bis in die Einsamkeit des Kreuzes, bis in die Einsamkeit des Todes ihres Sohnes.
"Siehe, ich bin die Magd des Herrn! Mir geschehe nach deinem Wort." - Was diese Bereitschaft des Glaubens bedeutet, erfährt sie in der ganzen Bitternis erst jetzt.
Aber sie steht zu diesem Wort! Diese Mutter hat den Mut, den geschlagenen und geschundenen Leichnam ihres Sohnes anzufassen und zu tragen; sie hält ihn! Fast ermutigend und vertrauend legt sie ihre Hand auf die erstarrten Knie.
- "Mir geschehe nach deinem Wort!"
Sie bekennt sich zu ihrem Sohn, sagt ja zu dem Gekreuzigten - und zu seinem Kreuz.
Und sie ist nicht zusammengesunken, verzweifelt. Sie hält den Leichnam ihres Sohnes; aufrecht sitzt sie da: trotz aller Trauer - Hoffnung.
Trotz des Schmerzes - Ruhe. Der Tod ihres Sohnes kann nicht das Ende sein.
Und ihr trauriger Blick geht in die Weite, gleichsam gehorsam dem Wort ihres Sohnes: "Frau, da ist dein Sohn."
Ich bin gemeint. - Ich bin gefragt vor diesem Bild nach meinem Glauben. Glaube ist: tun, wie Maria getan hat:
Zu Christus gehören, dem Gekreuzigten; ihn annehmen, ihn ergreifen in der Einsamkeit meines schweren Lebens - in der Krankheit, beim Tode eines lieben Menschen, in einer ausweglosen Situation.
Glauben ist: tun wie Maria getan hat:
Sich unter dem Kreuz und gerade unter dem Kreuz Jesu verbunden wissen mit vielen anderen - seinen Brüdern und Schwestern.
Glauben - das ist: Nicht verzweifeln, sondern hoffend wider alle Hoffnung Gott das Menschen-Unmögliche zutrauen.
"Bei Gott ist kein Ding unmöglich." -
"Ich bin die Magd des Herrn."
"Mir geschehe nach deinem Wort!"
"Frau, da ist dein Sohn." -
Da sagte Jesus zur Mutter: "Frau, da ist dein Sohn!" -
Dann sagte er zu dem Jünger: "Da ist deine Mutter!"
Siehe ich in ihr meine Mutter - die Mutter aller Glaubenden?
Text: Josef Voss

Dienstag, Februar 14, 2006

Altes inniges Gebet zur schmerzhaften Mutter von Bornhofen a. Rh.

Allerschmerzhafteste Jungfrau Maria! Du wahrer Born der Gnaden! Ich, Dein unwürdiges Kind, komme zu dieser heiligen Kirche, Dich zu besuchen und Dir all mein Herzleid zu klagen. Deswegen falle ich vor Deinem Gnadenbild auf meine Knie, beuge mein Haupt demütiglich vor Dir und grüße Dich von Grund meines Herzens.
Ich erinnere Dich jener betrübten Stunde, da Du Deinen toten Sohn auf Deinen mütterlichen Schoß legtest und mit Deinem mütterlichen Arm umfingst. Sei eingedenk, o Maria, wie Dir damals zumute war, als Du seine tiefen Wunden mit Deinen Augen ansahst, mit Deinen Händen berührtest, mit Deinen Zähren benetztest, mit dem Munde küßtest und an Dein treues Herz drücktest. Ach, wie war Dein mütterliches Herz damals so gar betrübt und wie mitleidsvoll beklagtest Du den unschuldigen Tod Deines eingeborenen Sohnes.
Durch dies traurige Geheimnis und durch die bitteren Schmerzen, die damals Deine Seele durchdrangen, bitte ich, o Maria, drücke Dein herbes Weh in meine sündige Seele, auf daß ich das bittere Leiden Deines Sohnes mit Dir schmerzlich betraure und meine schweren Sünden, welche Dich und Deinen Sohn in so großes Herzeleid gebracht haben, bitterlich beweine.
O Trösterin der Betrübten! Wegen der großen Traurigkeit, die Du in jener Stunde empfandest, bitte ich demütiglich, tröste meine betrübte Seele in all ihrer Not und stärke mein verzagtes Herz in all seiner Kleinmütigkeit. In diesem Deinem gnadenreichen Tempel, vor diesem hehren Gnadenbilde gieße ich mein bedrängtes Herz aus und klage Dir, wie ein Kind seiner Mutter, alle meine Nöten und Armseligkeiten. O heilige Mutter von Bornhofen! Lasse den Brunnen Deiner mütterlichen Gnaden über mich quellen und lasse das Wasser Deiner mildesten Barmherzigkeit über mich fließen. Aus diesem Deinem Gnadenbrunnen haben viele tausend betrübte Herzen getrunken und sind an Leib und Seele mächtig gestärkt worden. Ach, so lasse mich Armseligen auch einer von diesen sein und lasse mich nicht ohne Trost von Deinem Gnadenbilde scheiden. Ich opfere Dir mein Geet, das ich allhier gesprochen, und ich opfere Dir all meine Andacht, so ich auf dem Wege und an dieser heiligen Stätte verrichtet habe. Du wollest dies alles in Deinem süßen Herzen verbessern und Deinem liebsten Sohn zu seiner größeren Ehre und zu meinem Seelenheil aufopfern. Opfere ihm auch all mein Tun und Lassen, mein Kreuz und Elend, meine Sorgen und Geschäfte, mein' Leib und Seel', mein Leben und Sterben. In meinem bitteren Todeskampf stehe mir bei und erinnere Dich alsdann, daß ich heute zu Deiner Ehre die Wallfahrt verrichtet und Dich allhier von Herzen um Barmherzigkeit angerufen habe, auf daß ich durch Deine Hilfe in meiner Todesanst gestärkt, selig von dieser Welt abscheide. Amen.

(Vorstehendes Gebet, entnommen er Pfarrchronik in Camp a/Rh, wurde um 1790 zum erstenmal gedruckt in der Krabbenschen Kurfürstlichen Hofbuchdruckerei zu Koblenz.)

Appr. eccl. München, 18. August 1930, Erzb. Ordin. (Josef Müller, München 13)