Die Liebe zu Jesu, VII. Cap. II. Buch.
Selig derjenige, welcher begreift, was es heiße, Jesum lieben und um Jesu willen sich selbst verschmähen. Die Liebe zu einem Geschöpf ist betrügerisch und veränderlich, die Liebe zu Jesu treu und beharrlich. Wer einem Geschöpf anhängt, wird mit dem Vergänglichen vergehen, wer sich an Jesus hält, wird in Ewigkeit bestehen. Ihn liebe, ihn erhalte dir als Freund, der, wenn Alles weicht, dich nicht verlassen und nicht zugeben wird, daß du am Ende verderbest. Von Allem mußt du dich einst trennen, du magst wollen oder nicht.
Dein Geliebter ist so beschaffen, daß er keinen Fremden zulassen will: Er allein will dein Herz besitzen, er allein in demselben herrschen, wie ein König auf dem Throne. Alles wirst du als verloren erkennen, was du auf Menschen bauest und nicht auf Jesus. Verlaß dich nicht, stütze dich nicht auf ein im Winde bewegtes Rohr, denn alles Fleisch ist wie Gras und alle Herrlichkeit wird welken, wie des Grases Blumen.
Du wirst bald betrogen werden, wenn du nur auf den äußern Schein des Menschen siehst. Suchst du dagegen in Allem nur Jesum, so wirst du Ihn auch allenthalben finden, suchst du aber dich selbst, so wirst du auch dich selbst finden, doch nur zu deinem Verderben; denn wer Jesus nicht sucht, schadet sich selbst mehr, als die ganze Welt und alle Widersacher ihm schaden können.
Ausgegeben mit Genehmigung und Empfehlung des Hochw. Hern Bischofs von Augsburg und des Hochw. Herrn Bischofs von Brixen.
Carl Poellath, Schrobenhausen, Bayern
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